Seit ich denken kann, fühle ich mich mit Tieren verbunden.
Neben Hunden, Pferden und Katzen interessierten mich schon sehr früh auch Kühe.
Dank meinem Onkel, der Landwirt ist, bin ich schon als Kind mit Kühen im Stall aufgewachsen. Ich durfte füttern, misten, Kälber tränken und später auch melken!
Dies hat mir so viel Spass gemacht, dass ich in den Familienferien des Onkels die Verantwortung für dessen Stall übernommen habe. Jährlich bin ich mit an die Viehschau gewandert und habe mich zusammen mit dem Onkel über Zuchterfolge gefreut.
Als 15 Jährige habe ich meinen ersten Hund gekauft, durch welchen ich dann tiefer in die Psychologie der Tiere Einblick fand. Das Interesse für alle Zusammenhänge hat mich später dazu bewogen Tierpsychologie zu studieren.
Mein weiterer Lebensweg hat mich auf einen Bauernhof geführt, welchen ich heute mit meinem Mann zusammen führe. So kam ich zurück zu den Kühen; meinen absoluten Lieblingstieren.
Warum Kühe?
Die Kühe faszinieren mich auf Grund ihrer Herden- und Familienstruktur. Fehlendes (Mit-)Gefühl und falsch verstandene Tiere haben mich dazu bewogen mich noch tiefer mit der Kuh zu beschäftigen.
Wir halten auf unserem Hof seit 2012 Mutterkühe. In der Herdenstruktur dieser Kleinfamilien sind alle zwischen den Tieren stattfindenden Interaktionen noch viel deutlicher und lebhafter zu beobachten, als es in einer Milchkuhherde mit "nur" erwachsenen Tieren der Fall ist. Die Kommunikation unter den Tieren und zwischen Tier und Mensch fasziniert mich sehr. Ich habe in den letzten Jahren viel über unsere Kühe, ihr Verhalten und die Interaktionen mit ihnen gelernt.
Ich bin überzeugte Halterin von Kühen mit Hörnern! Für mich gehört das Horn zur Kuh wie die Sprache zum Menschen. Durch gezieltes Handling habe ich mit den Hörnern und ihren Vorzügen leben und arbeiten gelernt. Spannend finde ich, wie Kühe sich häufig über ihre Hörner gegenseitig annähern, sei es freundlich oder auffordernd.
Für mich gibt es keinen besseren Spiegel meines Innenlebens als die Reaktion der Kühe. Diese höchst sensiblen Wesen erkennen jede Veränderung meiner Gefühle und Handlungen innert weniger Augenblicke! Umgekehrt habe ich meine Gefühle und mein Verhalten nie besser unter Kontrolle als in der Rinderherde...
Mit viel Respekt und Toleranz begegne ich den Tieren täglich neu und erfreue mich vieler neuer und herausfordernder Kommunikationssituationen.